Nun ist die Gruppeneinteilung fix: Als Favoriten gehen der FC Männedorf, der FC Herrliberg und der FC Fällanden in die Saison der Gruppe 6 der 3. Liga – doch auch das Fanionteam des Sportclubs Zollikon möchte im Aufstiegsrennen ein Wörtchen mitreden.

Von Dennis Bühler

Da nützte selbst ein 7:0 gegen Birmensdorf nichts mehr: Trotz Kantersieg im letzten Meisterschaftsspiel fehlten dem FC Männedorf letztlich zwei Punkte zum Klassenerhalt in der regionalen 2. Liga. Mit 27 Punkten aus 26 Spielen hatten die im Jahr zuvor Aufgestiegenen vom rechten Zürichseeufer eine passable, aber letztlich halt doch nicht ganz genügende Leistung gezeigt. Als Absteiger aber sind sie in der kommenden Spielzeit automatisch Favorit im Meisterschaftsrennen, in welchem indes auch der Sportclub Zollikon ein Wörtchen mitreden möchte.

Mannedorf
Der FC Männedorf (Quelle: www.fcmaennedorf.ch)

Eine Art „Star“ steht beim FC Männedorf an der Seitenlinie: Immerhin jedenfalls wurde Kurt Kobel von den Nutzern des Portals regional-fussball.ch im Sommer 2015 – nach dem Aufstieg in die 2. Liga – zum Trainer des Jahres gewählt. Unmittelbarere Gefahr aber geht von Nico Bochicchio aus, auf den die Zolliker Defensive bei den beiden Direktduellen ein Auge wird werfen müssen, schliesslich traf der Stürmer in der 2. Liga gleich zehn Mal ins gegnerische Tor. Seine Treffsicherheit stellte mit sieben Toren aber auch Dzelil Bajrami unter Beweis. Vor Daniel Di Bella (sechs Mal erfolgreich) brauchen sich die Zolliker hingegen nicht in Acht zu nehmen, schliesslich gab der talentierte Flügelspieler jüngst seinen Wechsel zu Rot Weiss Winikon bekannt. Genauso wenig fürchten muss sich die SCZ-Defensive vor Männedorfs Mittelfeldspieler Gianluca De Nard, dem letzte Saison in der 2. Liga ein Goal gelang. Aus erfreulichen Gründen allerdings: Schliesslich steht der 25-Jährige in der kommenden Spielzeit im SCZ-Kader.

Herrliberg will zurück in die 2. Liga – um jeden Preis

Schon eine Saison länger als Männedorf wieder „bloss“ auf 3.-Liga-Niveau vertreten ist die 2. Mannschaft des FC Seefeld, die im Sommer 2015 den Klassenerhalt in der 2. Liga klar verpasst hatte. In der vergangenen Spielzeit konnten es die Stadtzürcher nur relativ knapp vermeiden, gleich in die 4. Liga durchgereicht zu werden: Sie klassierten sich in der 3. Liga Gruppe 6 auf dem 9. von zwölf Rängen.

Der FC Herrliberg (Quelle: www.fcherrliberg.ch)

Neben Männedorf, das den sofortigen Wiederaufstieg anstrebt, dürfte in der kommenden Saison deshalb nicht etwa Seefeld, sondern eher der dem SCZ aus etwas länger zurückliegender Vergangenheit wohl bekannte FC Herrliberg einer der härtesten Gegner im Aufstiegsrennen sein. Mit 43 Punkten aus 22 Spielen nämlich blickt das Team vom rechten Seeufer auf eine vorzügliche Drittligasaison zurück. Einzig mit dem sehr dominant auftretenden FC Stäfa, der im kommenden Jahr in der 2. Liga antreten wird, konnte es nicht ganz mithalten.

Gabor Gerstenmaier (Quelle: www.regional-fussball.ch)
Gabor Gerstenmaier (Quelle: www.regional-fussball.ch)

Nun aber rührt Herrliberg mit der grossen Kelle an: Neu steht dem Fanionteam der frühere rumänische Nationalspieler Gabor Gerstenmaier vor. Als Mittelfeldspieler wirkte Gerstenmaier einst beim FC Luzern, bei Winterthur und bei Schaffhausen – und auch als Trainer konnte er einige Erfolge feiern. So führte er im Frühjahr 2010 beispielsweise den St. Galler Traditionsklub SC Brühl zurück in die 1. Liga. Zuletzt amtete der inzwischen 48-Jährige vom Juli 2014 bis Ende März 2015 als Coach des Erstligisten Baden.

Was ist Fast-Absteiger Fällanden zuzutrauen?

Ambitionen hegt auch der FC Fällanden – und das, obwohl ihm in der vergangenen Spielzeit in der damaligen Zolliker Gruppe 3 der Klassenerhalt nur ganz knapp gelang: Mit 23 Zählern aus 22 Spielen schaffte er es gerade so, den FC Schwamendingen und Racing Club Zürich hinter sich zu lassen – und stieg nur deshalb nicht als einer der schlechtesten 3.-Liga-Drittletzten ab, weil der serbischen Mannschaft FC Morava wegen ununterbrochener Schiedsrichterbeleidigungen im abschliessenden Saisonspiel drei Punkte abgezogen wurden. In der vergangenen Saison holte der SCZ gegen Fällanden das Maximum von sechs Punkten: Ende August 2015 gewann er auswärts 1:0, Mitte April dieses Jahres dann siegte er auf dem Riet 3:1.

Nelson Vaz (Quelle: Bruno Füchslin/fvrz, via www.regional-fussball.ch)
Nelson Vaz (Quelle: Bruno Füchslin/fvrz, via www.regional-fussball.ch)

In der kommenden Spielzeit dürfte Fällanden nun aber einen härteren Brocken darstellen: Vor kurzem nämlich hat mit Nelson Vaz eine Grösse des Zürcher Regionalfussballs die Verantwortung übernommen. Als Spielertrainer wird der einstige FCZ-Junior, frühere Winterthurer Challenge-League-Spieler und langjährige Topskorer des FC Küsnachts, der zuletzt bei Zweitligist Phönix Seen spielte, an der Seite des ebenfalls treffsicheren Lubomir Baran auf Torejagd gehen.

Erneut gegen Küsnacht und Wetzikon…

Während der SCZ in der vergangenen Saison gegen Fällanden keine Mühe bekundete, bereitete ihm der FC Küsnacht mehr Probleme, auch wenn dieser in der Tabelle letztlich mit nur einem Punkt mehr als Fast-Absteiger Fällanden Mittelfeldplatz 7 belegte. Im September 2015 hatte der SCZ zwar zuhause locker und leicht 4:0 gewonnen, am 8. Mai aber verlor er auswärts 1:2 und musste seine letzten Aufstiegsträume begraben.

Von der letzten Saison her kennt der SCZ neben Fällanden und Küsnacht auch den FC Wetzikon II, der damals punktgleich mit Küsnacht Ranglistenposition 8 belegte, bestens. Der SCZ hatte auswärts 3:1 und zuhause hoch 7:2 gewonnen.

… und gegen fünf neue Gegner

Nur vermeintlich bekannt ist hingegen der FC Pfäffikon. Neu bekommt es der SCZ nämlich nicht mehr mit deren 1., sondern mit der 2. Mannschaft zu tun: Diese hatte in der vergangenen Spielzeit in der Gruppe 6 Mittelfeldplatz 8 belegt.

Gleiches gilt für den Racing Club Zürich: Nach dem Abstieg der 1. Mannschaft des Stadtzürcher Vereines aus der Zolliker 3.-Liga-Gruppe trifft der SCZ in der kommenden Saison nun auf deren bisherige 2. Mannschaft – die nun selbstredend als 1. Mannschaft fungiert. In der 4. Liga unterstrich sie ihr Potenzial mit 50 Punkten aus 20 Partien eindrücklich.

Fast gleich stark agierte in der vergangenen Spielzeit der zweite Aufsteiger, mit dem es der SCZ nun zu tun bekommt: Der FC Oetwil am See erreichte in seiner 4.-Liga-Gruppe mit 48 Zählern aus 20 Partien souverän Tabellenrang 1.

Bereits im vergangenen Jahr in der Gruppe 6 engagiert, aber relativ unauffällig geblieben waren der FC Wald (Tabellenrang 5) und der FC Meilen (Rang 6).

Zuerst gilt es im Cup-Wettbewerb ernst

Die Saison 2016/17 beginnt für die 1. Mannschaft des SCZ am 14. August mit der 1. Runde des Pokalwettbewerbs – und einer Ausgangslage ohne klaren Favoriten: Der SCZ empfängt den FC Croatia. Während der Gastgeber in der vergangenen Spielzeit mit 43 Zählern aus 22 Partien den 4. Tabellenrang der Gruppe 3 erreichte, klassierten sich die Gäste mit einem Punkt weniger auf dem 3. Tabellenrang der Gruppe 2.