1980 Jahre

Die Mannschaft überzeugte unter Heini Oechslin auch nach dem Aufstieg in die 3. Liga: In der Saison 1980/81 klassierte sich das Team auf Rang 3. Innert zwei Jahren hatte Oechslin, der Besitzers des „Fussballcorners“ am Zürcher Schaffhauserplatz, einen eklatanten Leistungssprung herbeiführen können. Im August 1981 wurde das zweite Fussballfeld auf dem Riet mit einem Freundschaftsspiel gegen die Zürcher Alt-Internationalen feierlich eingeweiht. Unter anderem gaben sich Köbi Kuhn und Bigi Meier die Ehre.

Nach dem Rücktritt des erfolgreichen Trainers Heini Oechslin engagierte Präsident Hans-Jürg Furrer Renato Armellino. Ungeschlagen stieg die erste Mannschaft unter der Führung des 33-jährigen Spielertrainers erstmals in der Vereinsgeschichte in die 2. Liga auf.

In der höheren Liga erreichte das Fanionteam in der Saison 1983/84 mit 20 Punkten Rang 7. „Viele andere Aufsteiger können hiervon nur träumen“, bilanzierte Furrer. Zu Differenzen innerhalb des Vorstandes sorgten die Mehrausgaben, die Furrer zugunsten der ersten Mannschaft gerne auf sich nahm. „Ich interessierte mich damals tatsächlich nur für das Fanionteam, welches ich als Aushängeschild betrachtete“, erinnerte sich der dannzumal 64-Jährige im Jahr 2010. Den Ersatzteams sowie der Nachwuchsabteilung habe er sicherlich zu wenig Beachtung geschenkt.

Zum 25-Jahr-Jubiläum und nach sieben Jahren als Präsident musste Hans-Jürg Furrer an der Generalversammlung 1985 auf eine sportlich enttäuschende Saison zurückblicken. Die erste Mannschaft erreichte in ihrer Gruppe nur den drittletzten Rang und konnte nach mehreren Entscheidungsspielen den Abstieg nicht verhindern. Der SCZ-Vorstand setzte sich den sofortigen Wiederaufstieg zum Ziel. Hierfür verpflichtete er als neuen Spielertrainer Klaus Ondera. Der ehemalige Bundesligaprofi sollte Motivation für die Spieler sein, trotz Abstieg beim Verein zu bleiben. Dies gelang indes nur halb: Neben drei anderen Leistungsträgern verliess auch Andreas Bischof den Verein, wohl das beste Zolliker Eigengewächs aller Zeiten. Von Red Star wechselte er später weiter zum FC Schaffhausen in die Nationalliga B.

Für die Saison 1988/89 wurde mit Richard Bauer ein Spielertrainer verpflichtet, der über fast zehnjährige Erfahrung in der Nationalliga A verfügte. Die Zielsetzung, einen Rang unter den ersten Vier zu erreichen, übertraf er sogar: Am Ende der Saison stand nach einem wahren Hitchcock-Finale der nach 1983 zweite Aufstieg in die 2. Liga.In der letzten Runde kam es gegen Tabellenführer Fehraltorf auf dem Sportplatz Riet zum Endspiel, wobei dem SCZ ein Unentschieden zum Aufstieg reichte.

„Schon vor dem Spiel gab es zwei Sieger“, schrieb Hans Wagner später in seinem Präsidentenbericht zuhanden der Generalversammlung. „Die Kassiere Martin Buchmüller und Peter Kies hatten schon fast übermütig 400 Billette bereitgestellt, tatsächlich haben dann aber etwa 600 Besucher das Spiel gesehen. Mit Fr. 1611 konnte die höchste Matcheinnahme in der Zolliker Fussballgeschichte notiert werden.“ Die Sportanlage Riet platzte regelrecht aus allen Nähten, schliesslich waren auch noch mehr als hundert SCZ-Junioren vor Ort, die den Match gratis verfolgen durften.

Nach 30 Minuten schien das Endspiel entschieden, Fehraltorf führte scheinbar uneinholbar 3:0. Noch vor der Halbzeitpause schafften die Zolliker mit zwei Toren jedoch den Anschluss. „Zur Pause war die Euphorie zurück, allenthalben spürte man grosses Herzklopfen“, erzählt Buchmüller. Die reguläre Spielzeit war soeben abgelaufen, als Tom Haller ein letztes Mal ungestüm und voller Energie in den gegnerischen Strafraum eindrang. Der SCZ-Stürmer liess sich fallen, und der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter.

Präsident Wagner schrieb: „Man erinnere sich der Konstellation vor dem Penalty: Fehraltorf führte auf dem Riet mit 3:2 und wäre mit diesem Skore aufgestiegen, die Zolliker hätten das Nachsehen gehabt. Man erinnere sich der Konstellation nach dem Penalty: Richi Bauer schmetterte das Leder in die Maschen hinter dem Fehraltorfer Hüter, der Spielstand lautete 3:3, Fehraltorf hatte das Nachsehen, das Fanionteam des SC Zollikon war nach 1983 zum zweiten Mal in die 2. Liga aufgestiegen.“

Der Klassenerhalt konnte in der Saison 1989/90 erst in extremis im letzten Meisterschaftsspiel gegen den FC Polizei erreicht werden. Richi Bauer, der impulsive Zolliker Spielertrainer, wurde in jener Partie von Schiedsrichter Heinz Greminger des Feldes verwiesen, nachdem er gegen die Aberkennung eines Zolliker Treffers wegen Offsides reklamiert hatte. Statt wie vorgeschrieben in die Garderobe zu verschwinden, coachte Bauer sein Team vom Spielfeldrand aus weiter. Als Greminger dies bemerkte, brach er den Match ab und spurtete zur Garderobe. Noch am selben Abend meldete sich der Unparteiische beim  Blick. Für die Boulevardzeitung natürlich ein gefundenes Fressen – schliesslich war Bauer als ehemaliger Starspieler prominent. „Zweitliga-Drama: Polizei musste Schiri beschützen“, titelte das Blatt in dicken Lettern. Der Schweizerische Fussballverband sperrte Bauer für zehn Spiele. Der SCZ hielt vorerst dennoch am Spielertrainer fest, entliess ihn dann aber einige Monate später. (Dennis Bühler)